Arnold Schönberg wurde am 13. September 1874 als Sohn jüdischer Eltern in Wien geboren.

Ein frühes Foto des Komponisten: Schwester Ottilie, Mutter Pauline und Arnold Schönberg, 1879

Er studierte autodidaktisch Komposition und nahm bei Alexander Zemlinsky Unterricht in Kontrapunkt.

Alexander Zemlinsky und Arnold Schönberg, Prag, 1917

1899 komponierte Schönberg sein erstes größeres Werk, die Tondichtung »Verklärte Nacht« für Streichsextett.

Im Jahr 1901 heiratete er Zemlinskys Schwester Mathilde; aus dieser Ehe gingen zwei Kinder (Gertrude und Georg) hervor. Das Ehepaar zog nach Berlin, wo Schönberg von Operettenorchestrierung, Unterricht und der Leitung eines Kabarett-Orchesters lebte.

Tochter Gertrude, Ehefrau Mathilde, Sohn Georg und Arnold Schönberg, Berlin, 1911

1903 kehrte Schönberg nach Wien zurück und unterrichtete ab 1904 Anton Webern und Alban Berg.

Alban Berg und Anton Webern

In den Folgejahren entstanden unter anderem »Friede auf Erden« op. 13, die Kammersymphonie op. 9, die Streichquartette Nr. 1 op. 7 und Nr. 2 op. 10, »Erwartung« op. 17 sowie die »Gurre-Lieder«.

»Friede auf Erden« op. 13, Titelblatt der Reinschrift

Um 1907 begann Schönberg zu malen. Sein bildnerisches Werk umfasst (Selbst-)Portraits, Naturstücke sowie Eindrücke und Fantasien. 1911/12 wurden seine Werke innerhalb des Künstlerzirkels »Der Blaue Reiter« um Wassily Kandinsky in München ausgestellt.

Ausstellung "Der Blaue Reiter", Moderne Galerie Thannhauser, München; Schönbergs »Gehendes Selbstportrait« ist links neben der Tür erkennbar.

Vier von Arnold Schönbergs Gemälden waren Teil der Ausstellung »Der Blaue Reiter«: Braunes Selbstportrait, Gehendes Selbstportrait, Blick, Nachtstück (1910/11)

Um 1908 überschritt Schönberg die Grenzen des Dur/Moll-tonalen Systems. Zu den Werken dieser Phase gehören die Drei Klavierstücke op. 11, »Das Buch der hängenden Gärten« op. 15 und die Fünf Orchesterstücke op. 16.

»Das Buch der hängenden Gärten« op. 15, Nr. 2, Reinschrift

1911 – Schönberg veröffentlichte seine »Harmonielehre« und übersiedelte zum zweiten Mal nach Berlin.

Arnold Schönberg: Harmonielehre, Titelblatt

1912 komponierte Schönberg »Pierrot lunaire« op. 21, eine Ikone der musikalischen Moderne.

1915 kehrte er nach Wien zurück. In den Jahren um den Ersten Weltkrieg widmete er sich vermehrt der Suche nach Logik und Einheit in der Musik.

Arnold Schönberg (unten, 2. v. rechts) mit seinem Regiment, Bruck an der Leitha 1916

1918 gründete Arnold Schönberg den »Verein für musikalische Privataufführungen« und unterrichtete an den Schwarzwald’schen Schulanstalten.

Konzertprogramm zum 3. Konzert des Vereines für musikalische Privataufführungen im Mozarteum, 13. März 1920

Von 1918 bis 1925 lebte er mit seiner Familie in der Mödlinger Bernhardgasse 6. In dieser Zeit entstanden unter anderem die Serenade op. 24, das Bläserquintett op. 26 und die Suite op. 29.

Arnold Schönberg an seinem Mödlinger Wohnsitz, ca. 1918

Zwischen 1921 und 1923 stellte Schönberg in Mödling seine »Methode der Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen« während mehrerer Zusammenkünfte einem Kreis von Schülern und Freunden vor. Im Oktober 1923 verstarb seine Frau Mathilde.

Selbstgebasteltes Zwölfton-Hilfsmittel, Foto © Walker Alan Dean

1924 heiratete Schönberg Gertrud Kolisch, die Schwester des Geigers Rudolf Kolisch.

Gertrud und Arnold Schönberg auf Hochzeitsreise, Venedig, 1924

Zwischen 1925 und 1933 hatte Schönberg eine Professur an der Preußischen Akademie der Künste in Berlin inne. In dieser Zeit entstanden unter anderem das Streichquartett Nr. 3 op. 30, die Variationen für Orchester op. 31 und  »Von heute auf morgen« op. 32.

Der Lehrer mit seinen Schülern: Adolph Weiss, Walter Goehr, Walter Gronostay, Winfried Zillig, Arnold Schönberg, Erich Schmid, Josef Rufer, Josef Zmigrod, Berlin, 1926

1932, im Geburtsjahr seiner Tochter Nuria, vollendete er den zweiten Akt der Oper »Moses und Aron«.

Tochter Nuria mit dem stolzen Papa, Barcelona, 1932

Zur Aufführungsgeschichte von »Moses und Aron«. Das Fragment gebliebene Werk wurde erst Jahre nach Schönbergs Tod szenisch uraufgeführt.

Nach Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 verließ Schönberg Deutschland und ging mit seiner Familie nach Paris.

Schönberg, ursprünglich jüdischen Glaubens und später zum Protestantismus gewechselt, kehrte in Paris zum Judentum zurück. Dieses von einem Rabbi in Paris ausgestellte Dokument wurde u. a. von Marc Chagall bezeugt und unterschrieben.

Noch im selben Jahr folgte die Emigration in die USA, Schönberg nahm Lehrverpflichtungen in New York und Boston an.

»The Enigma of Modern Music Arrives«: Schönbergs Ankunft in den USA. (Musical America, 10. November 1933)

1934 zog er aus gesundheitlichen Gründen nach Los Angeles, wo seine beiden jüngsten Söhne (Ronald und Lawrence) geboren wurden.

Die Schönberg-Familie in Brentwood, Los Angeles, 1941

Nach einem Jahr als Dozent an der University of Southern California unterrichtete Schönberg von 1936 – 1944 an der University of California at Los Angeles.

Schönberg beim Unterrichten, Los Angeles, 1941

1941 wurde Schönberg amerikanischer Staatsbürger.

Einbürgerungsurkunde, 1941

Eine schwere Erkrankung und einen Herzstillstand verarbeitete Schönberg nach der Genesung in seinem 1946 entstandenen Streichtrio op. 45.

Zu Schönbergs Spätwerk zählen unter anderem das Konzert für Violine und Orchester op. 36, das Streichquartett Nr. 4 op. 37, die Kammersymphonie op. 38, »Ode to Napoleon Buonaparte« op. 41 und »A Survivor from Warsaw« op. 46.

Reihentabelle zu »A Survivor from Warsaw« op. 46, 1947

Arnold Schönberg starb am 13. Juli 1951 in Los Angeles.

Familie Schönberg, Los Angeles, 1948

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